Der neu entwickelt Winterreifen sollten bei Nässe als auch bei Eis genügend Sicherheit bieten. Wie wirken die verwendeten Technologien sich auf Kraftstoffverbrauch und Profilverschleiß der Winterreifen aus? Schließlich soll das Endergebnis die Qualitäten seines Vorgängers übertreffen.
Welche Winterreifen sollte man wählen?
Es gibt keine universalen, von Erwartungen und Betriebsbedingungen isolierten Winterreifen, die als beste Reifen bezeichnet werden können.
Die besten Reifen sind diejenigen, die für den bestimmten Fahrstil oder für bestimmte Erwartungen des Anwenders am besten sind.
In diesem Artikel bezeichnen wir als beste Winterreifen diejenigen, die den höchsten technologischen Fortschritt vertreten und den Entwicklungstrend für Winterreifen definieren. In der Tat sind es Reifen der Premium-Klasse.
Technologie als Schlüssel zum Erfolg
Gruppen von Wissenschaftlern und Ingenieuren in Forschungszentren arbeiten an weiteren innovativen Technologien, denn sowohl sie als auch Geschäftsführungen der Unternehmen wissen genau, dass der mangelnde Fortschritt auf Dauer einen Kundenmangel bedeutet. Wie in allen Lebensbereichen gilt hier die Regel: wer zuerst kommt, mahlt zuerst.
In der Geschichte der Reifenindustrie gab es schon Entdeckungen, die die ganze Branche völlig verändert haben, wie z.B. Herstellung der ersten Winterreifen durch das Unternehmen Nokian Tyres in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts.
Aktuelle technologische Lösungen bei Winterreifen
Innovative technologische Lösungen werden durch Reifenhersteller in den neuen Reifenserien praktisch permanent umgesetzt. Obwohl sie keinen bahnbrechenden Charakter haben, beeinflussen sie die Parameter und Eigenschaften der Reifen bedeutend, was für Autofahrer wichtig ist und zu einem Markterfolg führen kann.
Zusammensetzung der Gummimischungen
Die meisten Spitzenhersteller verwenden Gummimischungen auf Basis der Kieselerde, die optimale Eigenschaften gewährleisten. Doch die Formeln dieser Mischungen unterscheiden sich wesentlich voneinander. Zum Beispiel:
Die Firma Nokian verwendet in ihren Produkten, die ein Markterfolg (WR G2 und Hakkapalitta) sind, die Mischung Canola-silica Compound, deren Bestandteil neben der Kieselerde das Rapsöl ist, das auch positiv das Verhalten auf nasser Fahrbahn beeinflussen sollte.
Nokian war der erste Hersteller von Winterreifen.
Bild Nokian.
Die Firma Michelin verwendet in ihren Winterserien Alpin die Gummimischung Helio Compound. Diese Gummimischung enthält Sonnenblumenöl. Dieser Bestandteil, der mit Reifen schwer assoziiert wird, erlaubt es, Leistungen auf nasser Fahrbahn und auf Schnee zu verbessern.
Lamellen
Bei Winterreifen sind die Lamellen von großer Bedeutung. Es sind Schnitte der Profilklötze, die gute Wintereigenschaften bieten, deren Präsenz aber die Stabilität oder das Verhalten auf trockener Fahrbahn verschlechtern kann.
Michelin hat es durch den Einsatz der Lamellen StabiliGrip gelöst. Es beruht auf der Verbindung zweier Technologien. Die erste besteht aus selbst blockierenden Doppelrichtungslamellen, die aufgrund der welligen Kanten auf der Kontaktfläche die Traktion auf Schnee bieten. Die zweite Technologie beruht auf der Anwendung der Falten in der Tiefe eines Profilklotzes, wodurch die Stabilität des Profils erreicht wurde, und die variable Geometrie dieser Lamellen bietet eine höhere Stabilität bei hohen Geschwindigkeiten.
Die Technologie StabiliGrip bei Reifen
Michelin Agilis Alpin. Bild Michelin.
Die Profilklötze der Reifens WR G2 der Firma Nokian sind mit Lamellen Wipe Sipe ausgestattet. Ihre Funktion ist die Reinigung der Kontaktfläche vom Wasser beim Bremsvorgang. Es sind einfache Querlamellen, die durch einen Längsschnitt mit klassischen Lamellen verbunden sind. Im zentralen Teil des Profils befinden sich dreidimensionale selbst blockierende Lamellen (3D self-locking sliping). Es ist eine Lösung, die der durch Michelin vorgeschlagenen Lösung ähnlich ist. Sie bezweckt eine höhere Längs - und Querstabilität.
Der für den skandinavischen Markt vorgesehene Reifen Hakkapeliitta R ist mit einer anderen interessanten Lösung ausgestattet – es geht um die durch die Firma Nokian Pump Sipes patentierten Lamellen, die wie eine Pumpe funktionieren. Es sind Lamellen mit entsprechender Form einer Tasche, die beim Kontakt mit Wasser es im Profil sammeln. An der Stelle, wo das gesammelte Wasser den Kontakt mit dem Boden verliert, wird es dann befreit.
Die Firma Goodyear hat in den Modellen UltraGrip Performance 2 und Ultra Grip 7+ die Waffellamellen 3D-BIS angewandt, die eine optimale Haftung und Traktion sowie Steifheit der Profilblöcke garantieren. Im Reifen UltraGrip Performance 2 sind zusätzlich im zentralen Teil zickzackförmige 2D-Lamellen, die richtiges Verhalten auf Schnee bieten. Diese zwei Lösungen wurden als Adaptive SipeGrip Technology bezeichnet.
In welche Richtung entwickeln sich Winterreifen?
Bild Michelin.
Auch Winterreifen von Dunlop sind mit dreidimensionalen Lamellen ausgestattet. Diese Lösung erlaubt es, Lamellen während der Fahrt auf Schnee zu „öffnen“ und sie dann dicht zu schließen, um die Steifheit bei einer schnellen Fahrt auf trockener Fahrbahn zu gewährleisten. Dunlop SP Winter Sport 3D besitzt noch 2 andere Arten, die separate Reifenzonen bilden.
Es scheint, dass sich die durch Reifenhersteller verwendeten Lösungen ähneln, doch sie unterscheiden sich voneinander durch bedeutende Details und jede Lösung hat einen innovativen Charakter. Eindeutig ist dabei die Richtung, in die sich Winterreifen entwickeln.
Entwicklungstrend definiert durch die besten Winterreifen
In welche Richtung schreitet die Entwicklung der Winterreifen? Wenn man Reifen betrachtet, die in den letzten Jahren den größten Erfolg erzielt haben, kann man feststellen, dass das hohe Niveau von Leistungen unter allen Bedingungen, die im Winter anzutreffen sind, der wichtigste Faktor ist. Mit anderen Worten: ein Reifen muss universal sein.
Ein idealer Reifen der Zukunft ist allerdings kaum vorstellbar. Das Klima und Wetter ist sehr differenziert, auch wenn man nur Europa betrachtet. Ein Reifen der Zukunft für den skandinavischen Markt muss deswegen anders sein als ein Winterreifen, der ideal für deutsche Autobahnen wäre. Unterschiedlich müssen auch Innovationen und technische Neuheiten sein, die für ihre Spitzenposition auf dem jeweiligen Markt entscheidend sind.
Goodyear UltraGrip Performance 2 und Lamellen
in der Technologie 3D-BIS. Bild Goodyear.
Zur Veranschaulichung könnte man eine Einteilung in Schneereifen und Reifen für alle Witterungsbedingungen einführen.
Schneereifen, eben die für den skandinavischen Markt und andere Regionen mit strengen Wintern und intensiven Schneefällen vorgesehenen Reifen werden als laufrichtungsgebundene Reifen entwickelt, wobei Arbeiten an der Verbesserung der Eigenschaften auf Eis notwendig sind. Seit den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts ist die Anwendung der Reifen mit Spikes populär. Es hat sich ein großer Fortschritt vollzogen, wenn es um den negativen Einfluss auf die Straßen geht, doch in diesem Jahr wurde die zulässige maximale Anzahl der Spikes am Reifen wieder begrenzt. Auch in den Regionen, wo es verboten ist, Reifen mit Spikes zu verwenden, haben Autofahrer oft das Bedürfnis, gute Leistungen auf Schnee zu erreichen, deswegen kann es vermutet werden, dass Reifenhersteller diese Herausforderung annehmen werden. Zu verbessern sind auch Leistungen dieser Reifen unter nicht so extremen Winterbedingungen.
Die zweite Gruppe der Winterreifen, d.h. Reifen für alle Witterungsbedingungen, die oft eine asymmetrische Form haben, steht vor einer ausgewogenen Erhöhung der Leistungen. Die Reifenhersteller müssen aufgrund der Innovationen ein noch höheres Niveau von Sicherheit und Leistungen unter allen möglichen Winterbedingungen den Kunden bieten. Man kann also voraussehen, dass diese beiden Konzepte von Winterreifen im Laufe der Zeit sich annähern werden.
Angesichts der neuen Vorschriften für die Kraftstoffeffizienz und andere bedeutenden Leistungen (Geräusch und Haftung), die durch die Europäische Union verabschiedet wurden, ist eine große Herausforderung für die Entwickler die Reduzierung der Rollwiderstände und Geräusche von Winterreifen.