Tatsächlich dient ein Stoßdämpfer nicht dazu, Stöße abzudämpfen. Stattdessen ist es seine Aufgabe Schwingungen (insbesondere vom Rad ausgehend) während der Fahrt zu regulieren, bzw. du verringern. Damit sind Stoßdämpfer ein wichtiger Bestandteil des Autos für die Sicherheit und den Fahrkomfort. Zusätzlich zur Minderung der Erschütterung spielen sie auch eine wichtige Rolle für das Fahrgefühl, denn sie fördern stets einen guten Kontakt zwischen Reifen und Fahrbahn. Ob in Kurven, bei hohen Geschwindigkeiten oder starken Schwingungen der Reifen: Die Stoßdämpferspielen eine wichtige Rolle. Lassen die Stoßdämpfer nach oder sind sie defekt, wirkt sich dies auf die Sicherheit, das Fahrgefühl und das Fahrverhalten aus.
Was sind Stoßdämpfer?
Zusammen mit den Federn bilden Stoßdämpfer die Verbindung von Karosserie und Rädern. Heutzutage funktionieren sie meist mit Hydraulik um die Schwingungen der Federn, die bei der Drehung des Rads über ebene sowie unebene Flächen und in Kurven entstehen, zu vermindern und Kontakt mit der Fahrbahn aufrecht zu erhalten. Nimmt man es ganz genau, müsste man sie also als Schwingungsdämpfer bezeichnen.
Hätte Ihr Auto keine Stoßdämpfer, würde das Fahrzeug permanent wie ein Gummiball auf und nieder kommen und so unfahrbar werden. Je höher die Geschwindigkeit und je unebener die Fahrbahn, desto unangenehmer und unsicherer wäre es, in etwa als säßen Sie in einem Bollerwagen oder einer Pferdekutsche. Diese kommen ohne Stoßdämpfer aus, da sie bei sehr geringen Geschwindigkeiten bleiben und so weniger Schwingung entsteht.
Das Auto ist mit vier Stoßdämpfern ausgestattet, wovon jeder einzelne wichtig für eine sichere Fahrt ist. Ist auch nur ein Stoßdämpfer defekt, kann es zu schweren Unfällen kommen. Daher sollte man die Stoßdämpfer wechseln wann immer Probleme auftreten.
Wie erkennt man defekte Stoßdämpfer?
Defekte Stoßdämpfer machen sich bemerkbar. Da sie die beim Fahren entstehenden Schwingungen abschwächen sollen und zu einer komfortablen Fahrt beisteuern, können Sie einen Defekt zum Beispiel durch abnormale und verstärkte Schwingungen sowie ein schwammiges Fahrverhalten erkennen. Da diese Anzeichen aber auch auf andere Probleme (zum Beispiel an den Reifen) hinweisen könnten, gibt es weitere Möglichkeiten, die Problemquelle zu konkretisieren:
Rütteln Sie feste am parkenden Auto. Scheint es ungewöhnlich lange zu brauchen, um zum Stillstand zu kommen, ist dies ein Anzeichen für defekte Stoßdämpfer. Auch die Reaktion auf Wind wird durch Probleme an den Stoßdämpfern verstärkt. Zusätzlich ist auch der Bremsweg durch defekte Stoßdämpfer beeinträchtigt. Die Probleme beginnen bei verschlissenen Stoßdämpfern und verschlimmern sich immer weiter bis sie ihre Funktionalität verlieren.
Tatsächlich fährt in Deutschland etwa jedes 7. Auto mit mindestens einem verschlissenen oder defekten Stoßdämpfer. Das bedeutet ein enormes Risiko für den Fahrer sowie andere Verkehrsteilnehmer. Der verlängerte Bremsweg allein ist eine große Gefahr: Laut TÜV liegt dieser bei etwa 20 Prozent mehr als gewöhnlich. Ist man darauf nicht vorbereitet, liegt der Auffahrunfall nahe.
Wie lange halten Stoßdämpfer?
Pauschal lässt sich das natürlich nicht sagen. Dennoch ist man sich einig, dass man spätestens nach 80.000 km und danach alle weiteren 20.000 km das Fahrzeug insbesondere in Bezug auf die Stoßdämpfer überprüfen lassen sollte. Nach 80.000 km haben sich die Stoßdämpfer im Schnitt etwa 10 Millionen Mal auf und ab bewegt. Bei so viel Action sollten sie auch mal überprüft werden. Das Geschieht in der Werkstatt und auch bei der Hauptuntersuchung. Sind die Stoßdämpfer defekt, gibt es keinen TÜV und gegebenenfalls darf das Auto nicht einmal mehr wegbewegt werden.
Wie lange Stoßdämpfer halten hängt stets von persönlichen Fahrverhalten, den befahrenen Straßen und auch den Witterungsverhältnissen ab. Hinzu kommt natürlich auch die Qualität des Produkts. Schlechtere Modelle können bereits nach 50.000 bis 60.000 km Schäden aufweisen und ausgetauscht werden müssen. Besonders gute Produkte, gekoppelt mit einer ausgeglichenen Fahrweise, können auch bis zu 100.000 km oder länger halten. Bei der großen Inspektion werden die Stoßdämpfer übrigens mitgeprüft. Bei der kleinen Inspektion hingegen gehören sie nicht zur regulären Checkliste. Wenn Sie sich unsicher sind, ob Ihre Stoßdämpfer noch in bester Verfassung sind, sprechen Sie Ihren Mechaniker bei Ihrem nächsten Besuch in der Werkstatt unbedingt darauf an.
Stoßdämpfer wechseln – Kosten & Tipps
Die erste Frage, die sich viele Autofahrer nun stellen ist: „Was kostet Stoßdämpfer wechseln?“ Da sie in der Regel paarweise ausgetauscht werden um gleiche Funktionalität zu liefern, führen wir die Preise hier ebenfalls paarweise auf. Unterschieden wird preislich meist zwischen der Vorder- und der Hinterachse. Außerdem ist auch das Modell des Wagens ein Faktor, der in die Rechnung miteinbezogen werden muss. So liegen zwischen den Stoßdämpfern für einen Smart und einen 3er BMW Unterschiede von bis zu 360 Euro (wobei dies auch die Arbeitskosten miteinbezieht). Es kann sich aber auch lohnen, regional die Preise zu vergleichen. Oft ergeben sich hier erhebliche Preisunterschiede.
Zur Übersicht haben für Autos unterschiedlicher Klassen beispielhafte Preise herausgesucht. Hierbei sollten Sie jedoch beachten, dass viele Aspekte sich auf den Endpreis auswirken können. Je individueller ein Wagen ist, desto teurer können neue Stoßdämpfer werden:
Die Preise berechnen sich aus einzelnen Stoßdämpfern. So kann der Einbau von vier neuen Stoßdämpfern sogar bis zu 1.000 Euro und mehr kosten. Der Einbau selbst kostet in der Regel zwischen 50 - 100 Euro (Hinterachse) und circa 70 - 130 Euro (Hinterachse).