In jedem Frühjahr geht die Motorradsaison wieder los und zieht Jahr für Jahr neue Zweiradfans an. Wir möchten Ihnen das Thema Motorradreifen und die verschiedenen Reifentypen im Folgenden etwas näher bringen.
Unglaublich schnelle Rennmaschinen, coole Chopper, dynamische Enduros oder gemächlich dahin cruisende Oldtimer bereiten ihren Eigentümer eine unglaubliche Freude an der Fahrt. Denken wir jedoch daran, dass an erster Stelle stets unsere Sicherheit stehen soll!
Nicht alle Reifen sind gleich und das heutige Angebot auf dem Markt lässt uns die Qual der Wahl. Motorradreifen unterscheiden sich oft durch ihr Profil oder die Gummimischung, aus der sie hergestellt wurden, voneinander. Natürlich ist für Einige auch das Reifendesign von großer Bedeutung – so unterstricht beispielsweise ein weißer Rand den Charme eines gutmütigen Oldtimers oder eines in der Sonne glänzenden Choppers. Der konkrete Einsatz der Reifen spielt jedoch die Hauptrolle. Die Einen fahren Chopper, die Anderen dagegen Touring-Bikes. Manche benötigen Reifen für einen Oldtimer, andere hingegen für die Straße zugelassene Sportreifen oder auch zur Verwendung auf Rennstrecken geeignete Reifen. Wer dagegen an der Fahrt abseits befestigter Straßen Geschmack findet, entscheidet sich mit Sicherheit für Enduro- oder Motocrossreifen. Durch die entsprechende Reifenwahl sorgen wir für die notwendige Sicherheit, die außerordentlich wichtig ist, wenn man nur zwei Räder zur Verfügung hat. Wir wollen im Folgenden gemeinsam unser Wissen zum Thema der Motorradreifen erweitern.
Motorradreifen.
Straßenreifen
Über die richtige Wahl der Bereifung sollte unter anderem der von uns bevorzugte Fahrstil entscheiden. Betrachtet man die in Europa vorherrschenden Tendenzen, kommt man zu dem Schluss, dass Radialreifen den Ton angeben und Diagonalreifen sich unmittelbar nach ihnen platzieren. Besonders zur Fahrt mit höheren Geschwindigkeiten sind Radialreifen, mit Rücksicht auf ihren Aufbau, einfach besser geeignet.
Beim Kauf der Bereifung lassen die Verkäufer uns die Qual der Wahl, wenn es um die Art des Reifens oder die Gummimischung geht, die uns eine bessere Kontrolle bei der Fahrt mit sehr hohen Geschwindigkeiten garantieren. Deshalb ist es auch ungemein wichtig, sich beim Kauf der richtigen Reifen auf den Rat von Experten zu verlassen. Ein kompetenter Verkäufer zieht bei der Reifenwahl unseren Fahrstil in Betracht und berücksichtigt beispielsweise auch, ob wir in einen längeren Urlaub fahren und unser Motorrad deutlich stärker belastet wird.
Natürlich müssen wir beim Kauf auch so wichtige Aspekte wie die Kurvenfahrt und starke Notbremsung beachten. Unser Fahrvergnügen sollte stets hinter der überaus wichtigen Sicherheit zurückstehen.
Motorradreifen.
Touringreifen
Touringreifen weisen, im Vergleich zu den anderen Typen von Motorradreifenden, wohl den breitgefächertsten Einsatzbereich auf. Natürlich dürfen wir von Touringreifen, bei denen der optimale Einsatzbereich bei Geschwindigkeiten von unter 200 km/h liegt, nicht allzu viel erwarten. Man muss sich bewusst sein, dass wir mit Reifen dieser Art an sportlich-dynamischem Charakter einbüßen und die Grenzen der Möglichkeiten absichtlich zugunsten der Vielseitigkeit eingeschränkt sind.
Touringreifen haben die Aufgabe, auf den unterschiedlichsten Straßenbelägen zurechtzukommen und erfüllen damit die ihnen zugedachte Rolle. Eine gute Lenkbarkeit, die lange Einsatzdauer und ein hoher Fahrkomfort sind typischen Eigenschaften. Außerdem sind sich die Hersteller dieser Art von Bereifung bewusst, dass Motorradfahrer unter unterschiedlichsten Witterungsbedingungen unterwegs sind und Niederschläge aus diesem Grund auch kein größeres Problem für einen Touringreifen darstellen sollten.
Traditionell ist zu betonen, dass wir nur dann von wirklicher Sicherheit sprechen können, wenn alle mit der Fahrt verbunden Faktoren sehr gut miteinander zusammenspielen.
Motorradreifen.
Reifen für Chopper und Cruiser
Bei Chopper- oder Cruiser-Reifen ist eine hohe Geschwindigkeit nicht von ausschlaggebender Bedeutung. In diesem Fall wird hauptsächlich auf die Fähigkeit zum Dauereinsatz, eine gute Kurvenstabilität und letztlich eine optimale Geräuschdämpfung des unter der schweren Maschine abrollenden Reifens geachtet. Im Gegensatz zu den sportlichen Parametern von Reifen, die für wilde Geschwindigkeitsexzesse auf Rennmaschinen vorgesehen sind, ist in diesem Fall "Easy Rider" das Schlagwort.
Diese Reifen zeichnen sich dank zusätzlicher Bewehrungen durch sehr hohe Tragfähigkeitskennzahlen aus, die für eine sehr stabile und sichere Fahrt sorgen.
Dem Seitenprofil dieser Reifen kommt eine ebenso große Bedeutung zu und außer oft weißen Rändern sind unterschiedlichste Formen erhältlich, über die die Hersteller der einzelnen Modelle ausgiebig Auskunft geben.
Motorradreifen.
Offroad-Reifen
Schon die Bezeichnung dieser Bereifung macht den Zweck und das Einsatzgebiet deutlich, für das sie entwickelt wurde. "Offroad" heißt im Gelände, außerhalb von Straßen und Wegen. Was kommt uns in den Sinn, wenn wir "im Gelände" hören? Wiesen, Wälder, Steine, Schotter... Diese Reifen zeichnen sich durch eine strapazierfähige Ausführung aus und sie müssen ebenso unempfindlich gegen äußere Einflüsse sein. Schotter und Schnee nach dem bekannten M+S-Symbol sind in diesem Fall keine hohle Phrase. Die Feststellung, dass ein Reifen zur Fahrt auf losem Untergrund vorgesehen ist, verpflichtet dazu, eine ausgezeichnete Lenkbarkeit unter so schwierigen Bedingungen sicherzustellen. Die gute Bodenhaftung garantiert, dass sich das Motorrad in kritischen Situationen nicht wie ein in Panik verfallenes Pferd verhält. Sich verengende Kurven oder Kurven, die auf einem schwankenden Untergrund mit großer Geschwindigkeit durchfahren werden, machen eine gute Bodenhaftung, vor allem des Vorderreifens notwendig, denn mit einem ausbrechenden Heck kommen die meisten Motorradfahrer irgendwie zurecht.
Leider gibt es hier, ähnlich wie bei den anderen Reifen, kein allgemein verwendbares Profil, das für alle möglichen Bedingungen vorgesehen ist. Im Augenblick des Kaufes lohnt es sich deshalb, dem Rat von Fachleuten zu folgen und die konkreten Beläge zu berücksichtigen, auf denen wir die Geländereifen am häufigsten verwenden werden.
Motorradreifen.
Sportreifen
Um Motorrad-Sportreifen optimal einzusetzen, muss man in der Regel ein lizenzierter Rennfahrer sein. Ein Sportreifen stellt höhere Anforderungen an den Fahrer als ein normaler, zur Fahrt auf öffentlichen Straßen vorgesehener Reifen und die Einsatztoleranz ist in seinem Fall sehr eingeengt. Luftdruck, Temperatur und die anderen Fahrtparameter müssen perfekt aufeinander abgestimmt sein und ein Motorradfahrer, der auf Sportreifen unterwegs ist, hat sich stets darüber im Klaren zu sein, wie weit er gehen kann. Die verschiedenen Typen von Sportreifen, wie beispielsweise Slickreifen, bei denen sich die Verwendbarkeit auf ganz konkrete Wetterverhältnisse beschränkt, machen den Spielraum zusätzlich enger.
Zur Fahrt auf öffentlichen Straßen vorgesehene Sportreifen sind speziell gekennzeichnet und ihre Verwendbarkeit beschränkt sich ebenfalls auf konkrete Straßenbeläge. Hier kommen die Radialreifen ins Spiel, die auf Kosten eines weiteren Einsatzbereichs ein perfektes Zusammenspiel mit dem Straßenbelag sicherstellen, wenn sie unter ganz bestimmten Bedingungen eingesetzt werden. Der unter den Benutzern von höllisch schnellen Renmaschinen heute herrschende Trend zeigt, dass es sich lohnt, in diese Reifen zu investieren, wenn mit dem Kauf Vernunft einhergeht und die dynamische und aufregende Fahrt auf trockener und ebener Fahrbahn erfolgt. Erfahrenere Benutzer von Sportreifen rüsten sich mit Infrarot-Thermometern aus. Dadurch können sie sich, nach entsprechender Erwärmung der Reifen und Berücksichtigung aller Faktoren, mit gesteigerter Sicherheit einer sportlichen Fahrt erfreuen.
Motorradreifen.
In den folgenden Artikeln behandeln wir den Einsatz von Motorradreifen in technischer Hinsicht sowie von der praktischen Seite.