Das Phänomen der Sägezahne am Reifen bemerken Autofahrerinnen und Autofahrer meist dann, wenn während der Fahrt ein ungewöhnlich lautes Geräusch von den Autorädern ausgeht. Zudem sind Sägezähne am Reifen sichtbar und fühlbar, wenn man mit der Hand den Reifen abtastet.
Obwohl man mit einem Sägezahnprofil im Reifen weiterfahren kann, so ist die Fahrtüchtigkeit eingeschränkt, da die Räder ungleichmäßig abrollen, was sich dadurch bemerkbar macht, dass sich auch das Lenkrad unruhig bewegt. Erfahren Sie in diesem Beitrag, ob die Sägezahnbildung bei Reifen gefährlich ist, was Sie jetzt tun können und wie Sie Sägezahn-Reifen in Zukunft vermeiden.
Reifen und die Sägezahnbildung – Was ist das?
Im Grunde handelt es sich bei der Sägezahnbildung im Reifen um eine Art Reifenverschleiß, also eine Abnutzung der Reifen. Dies lässt sich in der Regel nicht verhindern, da sich die Reifen mit der Zeit durch den Gebrauch abnutzen. Bei der Sägezahnbildung jedoch handelt es sich um eine unregelmäßige Abnutzung des Reifens oder besser gesagt, der sogenannten Profilblöcke. Diese nutzen sich schräg ab und erhalten so ihre Sägezahnform – daher der Name Sägezahnbildung.
Ein sägezahnförmiges Profil auf dem Reifen kann sowohl bei PKW- als auch Motorrad-Reifen auftreten und wird meist durch den Fahrstil oder die Charakteristik der Reifen verursacht. Tatsächlich kann diese speziell schräge Abnutzung aber auch durch defekte Stoßdämpfer und eine falsch ausgerichtete Achsgeometrie entstehen.
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Sägezahnbildung – Ursache und Charakteristika
Ein Sägezahn am Reifen wird durch einen Profilblock auf der Straße verursacht. Dieser wird dadurch belastet und in Laufrichtung gestaucht, da dieser aus Gummi ist. Nach dem Abrollen des Reifens wird der Profilblock wieder entlastet. Die Hinterkante des Profilblocks ist dabei hohen Schlupfbewegungen ausgesetzt – und am Reifen bildet sich ein Sägezahn.
Je stärker Sie als Fahrer oder Fahrerin beschleunigen oder bremsen, desto höher die Schlupfbewegungen und desto stärker verschleißt der Reifen. Häufig ist es auch so, dass die Räder an der nicht angetriebenen Achse eher von einer Sägezahnbildung betroffen sind als die an der Antriebsachse – das bedeutet, dass die Reifen an der Hinterachse eher Sägezähne aufweisen.
Einige Faktoren können jedoch das Risiko einer Sägezahnenbildung am Reifen erhöhen oder vermindern. Dazu gehören:
- Welches Reifenmodell Sie für Ihr Fahrzeug auswählen
- Welchem Aufhängungstyp das Auto angehört
- Ob ein falsch angepasster Tragfähigkeitsindex eingestellt wurde
- Welches Profildesign sich vorfinden lässt – je großer der Abstand zwischen den einzelnen Profilblöcken, umso höher die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein Sägezahn bildet
- Wie hoch die Härte der Mischung ist – denn harte Reifen haben tendenziell eher mit Sägezahnbildung zu kämpfen
- Wie hoch der Reifendruck ist – je höher, umso eher die Gefahr der Sägezahnbildung
- Wie Sie mit dem Auto fahren – wenn Sie oft schnell bremsen oder beschleunigen, erhöhen Sie die Wahrscheinlichkeit für einen Sägezahn
- Welche Charakteristika die Fahrbahn aufweist – auch Unebenheiten können Sägezähne begünstigen
Die Sägezahnbildung bei Reifen kann viele Ursachen haben, auf die man natürlich Acht geben sollte.
Kann man mit einem Sägezahn-Reifen weiterfahren?
Die Sägezahnbildung ruft häufig Geräusche während des Fahrens hervor, die unter Umständen störend für Sie und Ihr Umfeld sein können. Zudem werden Sie als Autofahrer bzw. Autofahrerin starke Vibrationen wahrnehmen und merken, dass sich das Lenkrad vor allem beim Abrollen seltsam verhält. Weiterfahren ist prinzipiell möglich, man sollte das Problem aber nicht einfach ignorieren.
Sie können also mit einem Sägezahn-Reifen weiterfahren und die Sägezahnbildung am Reifen ist auch nicht gefährlich. Aber besonders wenn der Sägezahn am Reifen bereits tief sitzt, sollte Sie handeln.
Was tun bei Sägezahnbildung? Kann die Sägezahnbildung beseitigt werden?
Ja, es ist möglich die Sägezahnbildung zu beseitigen. Solange Sie selbst die Reifen wechseln können, ist es nicht notwendig, eine Autowerkstatt aufzusuchen. Hier bietet sich vor allem ein diagonaler Tausch der Reifen an, bei dem Sie die linken und rechten Vorder- und Hinterreifen miteinander vertauschen.Voraussetzung dafür ist jedoch, dass Ihre Reifen nicht laufrichtungsgebunden sind. So kann der Sägezahn am Reifen kompensiert werden und Ihre Reifen behalten die vorhergesehene Lebenszeit bei.
Wenn Ihre Reifen aber eine laufrichtungsgebundenes Profil haben und Sie Ihre Reifen noch nicht wechseln wollen, können Sie einen Fachmann bezüglich der Sägezahnbildung aufsuchen. Das sind in der Regel Vulkaniseure oder Reifenmechaniker, die bei der Prozedur des Egalisierens die Profilblöcke bearbeiten, sodass diese wieder ausgeglichen werden. Hierbei sinkt allerdings die Lebenserwartung des Reifens, wenn besonders viel Profil abgenommen werden muss.
So können Sie einem Sägezahn am Reifen vorbeugen
Generell muss hier offen gesagt werden, dass sich die Abnutzung eines Reifens niemals gänzlich vermeiden lässt. Allerdings können einige Veränderungen vorgenommen werden, wodurch Sie länger und sicher mit dem Auto unterwegs sind, die Reifen länger behalten können und vor allem bei Sägezahn-Reifen nicht von einem unangenehmen Geräusch gestört werden.
So wie Sie eine Sägezahnbildung beseitigen können, so ist es möglich, durch das regelmäßige Tauschen der Reifen das Entstehen eines Sägezahns vorzubeugen. In der Regel tauscht man hier von vorne nach hinten, aber, solange die Reifen nicht laufrichtungsgebunden sind, kann auch von links nach rechts getauscht werden. Expertinnen und Experten raten, die Position der Reifen spätestens alle 10.000 Kilometer zu wechseln – der ADAC spricht von alle 5.000 bis 8.000 Kilometer.
Wichtig ist natürlich auch die allgemeine Reifenpflege, vor allem, in Bezug auf den Luftdruck. Am besten kontrolliert man diesen ebenfalls regelmäßig und prüft, ob dieser noch in Ordnung ist oder ob der Reifen eventuell mehr oder weniger Luft benötigt.